[ Verfasser unbekannt ]

Der Verfasser dieses originellen kleinen Gedichtes ist mir leider unbekannt. Das Gedicht selbst war nur in Bruchstücken vorhanden. Ich habe mich davon inspirieren lassen und es komplettiert.

Heinrich Vogel

 

Biologieunterricht

Der Lehrer sucht anhand von Bildern
den Kindern die Natur zu schildern,
erzählt von Tier- und Pflanzenwelt
und als es dann zur Pause schellt,

da sagt er zu den kleinen Wichten,
sie sollen morgen ihm berichten,
wie Gott den Adam hergestellt,
kurz – wie der Mensch kam auf die Welt.

Der Fritze, grad’ nach Haus gekommen,
hat sich den Vater vorgenommen
und ihm die Frage rasch gestellt:
„Wie kam der Mensch auf diese Welt?“

Der Vater kommt erst mal ins Schwitzen,
er kann nicht mal mehr ruhig sitzen,
doch dann besinnt er sich und lacht:
„Der Herr hat ihn aus Ton gemacht!“

Der Fritze denkt: „Das ist famos;
Ich hol’ mir so ’nen Erdenkloß
Gleich nebenan vom Töpfer Schmidt,
und nehm’ ihn dann zur Schule mit.“

Als es zur “Bio-Stunde“ schellt,
und der Lehrer seine Frage stellt,
kommt eine Antwort auch sogleich:
„Der Mensch kommt aus den Storchenreich!“

Doch Fritze, der sitzt still und stumm
und kramt in seiner Hose rum,
dann sagt er schnippisch: „Quatsch mit Soße!“
„Ich hab’ das Ding in meiner Hose.“

„Ich weiß, woraus der Mensch entsteht,
womit die Schöpfung vor sich geht,
von wegen „Storch“, so seht ihr aus –
und wenn ihr wollt, hol ich es raus!“

Der Lehrer weiß nicht, was beginnen,
dann sagt er: “Fritze – laß es drinnen,
was es auch sein mag – es bleibt Dein’s,
Du kriegst in “Bio“ eine Eins!“

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