[ Fastnacht in Veitshöchheim 2011 ]

ein “Kontra” auf’s oberpfälzische “Franken-Derblecken”


            Die Altneihauser Feierwehr-
            Kapell’n kam wieder mal hierher,
            mit ihren Oberpfälzer Seppeln,
            um biedere Franken zu veräppeln.

            Beim Einmarsch schon war es zu seh’n,
            die können nicht mal richtig geh’n,
            auch hörte man’s von weitem schon:
            Musik und Tritt sind nicht synchron.

            So kamen sie daher getrampelt,
            ihr Hauptmann ist voraus gehampelt
            und tat, als spiele er von Hand,
            doch die Musik, die kam vom Band.

            Solistisch taten sie’s versuchen
            mit einem wampert’n Eunuchen,
            der sang in krächzendem Falsett,
            als säng’ er mit sich selbst Duett,

            und unbehelligt durft’ die Blunz’n
            die liebliche Melodei verhunz’n;
            wer musikalisch ist, der spürt,
            daß dieser Gag nicht funktioniert.

            Veitshöchheim kann, man muß das wissen,
            dies Schrott-Orchester nicht mehr missen,
            es bleibt sein Publikumsmagnet,
            weil alles applaudiert, wie bleed.

            Weil wackere Franken hier in Massen
            sich mit Genuss verarschen lassen,
            darf man in Frankens Faschingstempeln
            sie ungestraft zu Trotteln stempeln.

            Das mieseste bei der Geschichte,
            sind ihres Hauptmanns Spott-Gedichte;
            der sollte doch allmählich wissen,
            daß auch die Spötter sterben müssen.

            Würd’ gleiches er in Mainz versuchen,
            tät’ man ihn garantiert verfluchen;
            auch hier fragt man sich längst im Rund:
            wann wird’s den Franken mal zu bunt?

            © Heiner Vogel

 

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